Ein Mann. Der Krebs. Das Tagebuch.

by Take Janssen

Donnerstag, 1. September


Bin wach um 7 Uhr. Habe nachts drei Mal den Beutel geleert und so den Schlaf unterbrechen müssen.

Atme bewusst. Die Zeit rennt, das heißt, ich bekomme sie nicht mit, wenn ich mich auf das Atmen konzentriere. Es ist schon 8:30 Uhr. Die 90 Minuten kamen mir vor wie eine Viertelstunde.

Mache mir eine Tasse heiße Milch. Anschließend an iMac. Die Emder Wattmushsikanten stehen auf dem laln. Die Dateien sollten bis 12 Uhr online an die Druckerei übermittelt sein.

Konzentration ist schwach. Ich schaffe es nihct, die Zeicj

14:40 los zur Praxis. Eintreffen 15:15 Uhr. Spritze Pomarelin LA in den Po. Arzt meint, ich hätte die schon einmal bekommen, ich erinnere mich nicht. "Haben Sie wohl verrängt", mein H. Wehrmann. Beim letzten Mal verkündete er mir, dass die Blutwerte wieder gestiegen sind. ablauf von urspünglich über 1.000 gesunken auf 700, dann laut teleonische rAuskinft der Mitarbeiterin 100, jetzt wieder 800. Grund könnte die Resistenz der Metastasen gegenüber den Medikamenten (Tabletten, Spritzen) sein.

Bisherige Medikamente:

Arzt Herr Wehrmann bringt eine Chemotherpaie zur Diskussion, die in seiner Praxis durchgeführt werden kann. Er fragt, was mir lieber ist. Ich sage, dass ich mich auf ihn verlassen muss, weil ich selber keine Fakten kenne, die mir eine Entscheidung ermöglichen.

Ich habe eine paar grundsätzliche Fragen zum weiteren Vorgehen und vor allem zum Ablauf der Krankheit, auf die er ungehalten reagiert. Es hat noch mehr Patienten, die draußen warten, ich hätte ihn schon jetzt über 10 Minuten aufgehaltn. Er erzählt von dem Termindruck, auch weil der Empfang Termine vereinbart, die er kaum einhalten kann. Die Situaton in Bremen wäre so, dass Notaufnahmen erst in ein paar Wochen bearbeitet werden können.

Ich will wissen, wie die Chancen stehen Anwort: Es ist bei Ihnen nicht mehr heilbar. ICh erinnere mich an die Aussage, dass die Lebenserwartung 6 Monate bis zu einem Jahr war. Er relativiert die Daten und sagt, bei kontinuierlicher Behandlung könnte ich auf 2 Jahre bis zu 10 Jahren hoffen.

Ein weiteres Gespräch wird schwierig, da er immer wieder auf die Armbanduhr guckt und sagt, dass nun wieder 10 Minuten vergangen sind. "Dann werfen Sie mich doch einfach raus", sage ich etwas lauter, "ich muss doch fragen dürfen!"